): Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Gomolla, Mechthild: Institutionelle Diskriminierung im Bildungs- und Erziehungssystem. Einige empirische Befunde beleuchten, wie Diskriminierung im Schulalltag zustande kommt und aufrecht erhalten wird - sich aber auch permanent verändert. 1999; Heller et al. Auf diese Weise können sich Faktoren als ursächlich für die Aufrechterhaltung institutioneller Diskriminierung erweisen, die auf den ersten Blick mit Fragen der Differenz und Diskriminierung wenig zu tun haben. Beim Übergang in die Sekundarstufe wird auf dem Hintergrund fehlender Sprachförderung an den höheren Sekundarschulformen selbst bei guten Noten vermehrt der Besuch der Real- oder Hauptschule empfohlen, mit der Begründung, ohne perfekte Deutschkenntnisse sei kein Erfolg auf dem Gymnasium möglich. EU 2000; 200a; ECRI 2002) und dem 2006 verabschiedeten bundesdeutschen „Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz“ (vgl. (Hg. Terkessidis (1997). deutschsprachig: Hall (2001) und Bünger (2002). Alvarez, Rodolfo: Institutional Discrimination in Organizations and their Environments. 2005, 97-109, veröffentlicht. 4 Feagin und Feagin (1986) führen indirekte institutionelle Diskriminierung v.a. Challenges to the School Effectiveness and School Improvement Movements. Stoke on Trent: Trentham Books 2000. 2004. Hierzu sind längerfristige Perspektiven, externe Richtlinien und Überprüfungsmethoden, externe Expertinnen und Experten und die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Akteuren innerhalb der Organisationen und in ihrem Umfeld erforderlich. Mechthild Gomolla erklärt das Konzept der institutionellen Diskriminierung und wie sich diese auf Übergangsempfehlungen an Übergangsschwellen im Schulsystem auswirken. Kinder mit erwarteten Defiziten in der Unterrichtssprache oder Lernbeeinträchtigungen werden als besonders kostenträchtige und daher für die meisten Schulen unattraktive Gruppen wahrgenommen. Sobald der Wunsch der Eltern jedoch eine höhere Schulform als die durch die Grundschule empfohlene Schulform anstrebt, wird institutionell ein Probeunterricht gefordert, in dem das Kind normative Prüfungskriterien erfüllen muss, um eine Zulassung zur gewünschten Schulform zu erhalten. Um ein Aussage über den Zusammenhang zwischen den Merkmalen der nationalen Herkunft und den Schullaufbahnempfehlungen treffen zu können, werden zunächst Informationen über das Prozedere der Empfehlungen bzw. Die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule. Da der Begriff „Institutionelle Diskriminierung“ in verschieden Theorien der Politik bzw. Institutionelle Diskriminierung „Der Ausdruck institutionelle Diskriminierung bezieht sich auf Strukturen von Organisationen, eingeschliffene Gewohnheiten, etablierte Wert-vorstellungen und bewährte Handlungsmaxi-men“ (Höfel, 2010, S. 10). Die neue ‚Kundenmacht’ der Eltern führt aber auch dazu, dass Eltern mit entsprechenden Möglichkeiten die Schulkarriere ihrer Kinder aktiver als bisher beeinflussen (z.B. Allgemein ist im Folgenden unter Diskriminierung die Benachteiligung einzelner Personen oder Gruppen aufgrund von Uneinigkeiten (beispielsweise Herkunft, Sprache, Religion, Kultur, Geschlecht, Sexualität oder Behinderungen). Am bedeutendsten ist hierbei das Prozessdiagramm (Abb. Für sozialwissenschaftliche Untersuchungen wie für die Praxis ist es unzureichend, allein Überzeugungen und Handlungen von Individuen oder sozialen Gruppen in den Blick zu nehmen. Auflage: Wiesbaden 2007). Institutioneller Rassismus in Deutschland. (7) Auf der Suche nach tiefergehenden Erklärungen für die eklatanten Ungleichheiten machen insbesondere qualitative Untersuchungen sichtbar, dass Kindergärten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen im Umgang mit sozialen Unterschieden alles andere als passive Instanzen sind. An diesen Stellen sind eingehendere Untersuchungen erforderlich, die v.a. Beckenham: Croom Helm 1986. nur Leistungskriterien eine legitime Entscheidungsgrundlage darstellen, systematisch von askriptiven Merkmalen der ethnischen und sozialen Herkunft oder des Geschlechts Gebrauch gemacht wird; wie Prozesse, in denen bestimmte Gruppen weniger bekommen als das, was ihnen normativ zusteht, mit Sinn ausgestattet und legitimiert werden und welche institutionellen und organisatorischen Faktoren daran beteiligt sind, dass askriptive Merkmale entscheidungsrelevant werden und dennoch der Anschein der Legitimität und Fairness gewahrt bleibt. info@boell.de. Es fanden sich auch Hinweise auf eine prioritäre Verwendung der - wesentlich mitbedingt durch die soziale Marginalisierung der Schule - viel zu knappen Förderressourcen zugunsten derjenigen Schülergruppen, von denen man sich eine Steigerung der Gesamtresultate der Schule versprach (Gomolla 2005; 2005a). Gillborn, David/Gipps, Caroline: Recent Research on the Achievements of Ethnic Minority Pupils. Allport, Gordon W.: Nature of Prejudice. Behinderung schon eine Diskriminierung in der Schule oder Hochschule erlebt haben — (ADS 2013c). Die Theoriedebatte war eng mit der Entwicklung neuer Instrumente zur Umsetzung rechtlicher und politischer Gleichheit verknüpft (z.B. Tomlinson (eds): School Effectiveness for Whom? Handbuch für die Fortbildung. Eine solche pädagogische Entwicklungsarbeit muss langfristig angelegt sein. Das Wort ‚institutionell’ lokalisiert die Ursachen von Diskriminierung im organisatorischen Handeln im Netzwerk zentraler gesellschaftlicher Institutionen (z.B. Untersuchungen deuten auf eine stärkere Indienstnahme der Eltern durch die Schule hin, wobei einige Eltern mit ihrem beruflichen Fachwissen, ihren finanziellen Möglichkeiten und ihrer ehrenamtlichen Hilfe für die schulischen Einrichtungen weitaus nützlicher sind, als andere. In staatlichen Schulen ist institutionelle Diskriminierung nur noch als positive Diskriminierung zu erkennen, indem Nachteile kompensiert werden oder Chancengerechtigkeit hergestellt werden soll (Gomolla & Radtke, 2009, S. 84). Die von Joe R. Feagin und Clairece Feagin (1986) vorgenommene Unterscheidung zwischen direkter und indirekter institutioneller Diskriminierung korrespondiert mit den Antidiskriminierungsgesetzen in einigen Ländern (3) Feagin und Feagin verstehen unter direkter institutioneller Diskriminierung regelmäßige, intentionale Handlungen in Organisationen - sowohl hochformalisierte, gesetzlich-administrative Regelungen, als auch informelle Praktiken, die in der Organisationskultur als Routine abgesichert sind. Die Schule ist wiederum Teil einer Gesellschaft, die Menschen, aus bildungsfernen Schichten kommend, stereotypisiert und abwertet (kulturelle Diskriminierung). Zudem wird zwischen den beiden Arten direkte und indirekte institutionelle Diskriminierung unterschieden und die verschieden Mechanismen dargelegt. hat die Regierung das Problem der institutionellen Diskriminierung offiziell anerkannt und auf die Agenda gesetzt. Diese „[..] verstehen unter direkter institutioneller Diskriminierung regelmäßige, intentionale Handlungen in Organisationen - sowohl hochformalisierte, gesetzlichadministrative Regelungen, als auch informelle Praktiken, die in der Organisationskultur als Routine abgesichert sind.“ (Gomolla 2006, S. 2) Entscheidend ist hierbei, dass wissentlich sogar absichtlich diskriminiert wird. Opladen: Westdeutscher Verlag 1998. (2003). 1 Teile des vorliegenden Artikels wurden bereits unter dem Titel „Institutionelle Diskriminierung im Bildungs- und Erziehungssystem“ im Sammelband Leiprecht, R./Kerber, A. Mit ihren Organisationsstrukturen, Programmen, offenen und unausgesprochenen Regeln, dem Handlungswissen der Fachkräfte, mit ihren Kommunikationsformen und Routinen sind sie an der Verfestigung oder Veränderung sozialer Unterschiede in den Bildungskarrieren und -erfolgen höchst aktiv beteiligt. © Heinrich-Böll-Stiftung e.V. (Abteilung Erziehungswissenschaft). Die Polizei lehnte es ab, den Vorfall als rassistische Attacke einzuordnen und verschleppte die Aufklärung bis zur Einstellung des Verfahrens. In den vergangenen Jahren wurden ethnisches Monitoring und Zielvorgaben zur Reduktion von Ungleichheit auf allen Ebenen des Erziehungssystems und in allen Schulformen etabliert. Münster et al. Diese führen in der Praxis entweder zu Abwehr und Blockadehaltungen oder werden als Absolution von jeglicher Verantwortung aufgefasst. Weber, Martina: Heterogenität im Schulalltag. 1 Übergangsprozess von der Grundschule in die Sekundarstufe I in Bayern[3]. (vgl. Read reviews from world's largest community for readers. Das bedeutet, dass die Diskriminierung in einer Vielzahl von Handlungs- und Entscheidungsprozessen insbesondere in den Schulen in der Regel unabsichtlich vollzogen werden (vgl. Das Beispiel deutet auf die Risiken für eine Verschärfung der Selektion im Zuge der Profilbildung und Autonomisierung der Schulen hin, Verschärfung und Wandel der Selektion im gegenwärtigen Reformkontext, Mittlerweile liegen eine Fülle empirischer Studien, v.a. |a Institutionelle Diskriminierung |b die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule |c Mechtild Gomolla, Frank-Olaf Radtke 250 |a 3. Beispiele sind das Geschlecht, soziale Herkunft, Nationalität, ethnische Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Religion und Weltanschauung, politische Überzeugung, Alter, Gesundheit, sexuelle Orientierung und sexuelle Identität. auch die Orte der Diskriminierungserfahrungen erhoben, die Schule lag dabei an erster Stelle.2 Die von Diskriminierung betroffenen Schüler*innen haben gemeinsam, dass es sehr schwer bis unmöglich ist, in dem streng hierarchisch aufgebauten System Schule, ihr Recht auf (Hg. Institutionelle Diskriminierung betrifft auch das System Schule. Diskriminierung tritt in zahlreichen subtilen und offenen Erscheinungsformen auf, von unbedachten, aber kränkenden Äußerungen über willkürliche Ungleichbehandlung oder Ignorieren bis hin zu manifester Gewalt. Hall, Stuart: Von Scarman zu Stephen Lawrence. Radtke). 7 Vgl. In: Jäger, M./Kaufmann, H. Gegen solche Wirkungen kann die Strategie der Förderung der ‚benachteiligten’ Schülerinnen und Schüler und der Sensibilisierung der einzelnen Lehrerinnen und Lehrer in Aus- und Fortbildung im Umgang mit Diversität, wenig ausrichten. Mit den neuen Antidiskriminierungsrichtlinien der Europäischen Union (vgl. Münster et al. 4.1 Ethnizität
San Francisco et al. Angesichts der Schwierigkeiten bei der Interpretation statistischer Vergleichsmaße schlagen Gillborn und Gipps (1996, 11) vorsichtigen Pragmatismus vor (9): In der Praxis könnten gemessene Unterschiede in den relativen Leistungen die Aufmerksamkeit auf Diskrepanzen lenken. struktureller Gewalt durch junge Frauen in der Schule | … (Gomolla 2006, S. 2) Die Mechanismen der Diskriminierung sind in der „undifferenzierte Gleichbehandlung“ (Kristen 2006) die jene Gruppen diskriminiert, denen die Gleichbehandlung nicht gerecht werden kann, verankert. 4.2 Sprache. riefen, angegriffen (Macpherson of Cluny 1999, 1.3). Gresch/Baumert/Maaz 2010) Der Entscheidungsprozess von der Laufbahnempfehlung hin zum wirklichen Schulübergang sowie das zur Verfügung stehende Schulangebot sind formell von Bundesland zu Bundesland verschieden. [1] Im Folgenden wird für den Ausdruck Schülerinnen und Schüler die Abkürzung SuS verwendet. Eine der interviewten Schulleiterinnen kommentierte diese Praxis mit der Aussage: "Mangelnde Sprachkenntnisse gehen oft Hand in Hand mit anderen Schwierigkeiten, die das Kind noch hat." Gillborn, David/Youdell, Deborah: Rationing Education. Schwalbach/Ts. Gemeindeschulbehörden als Mittler zwischen Immigrationsdynamik und Schulentwicklung. Institutionelle Diskriminierung – Geschichte des Begriffs Im Unterschied zum Vorurteilsansatz (Allport 1954) 2 versteht der Begriff der ‚institutionellen Diskriminierung’ Rassismus oder Sexismus als Ergebnis sozialer Prozesse . Richardson/Wood (2001); Bhavnani (2001); Gillborn (2002); in deutscher Übersetzung bzw. Opladen 2003. 23 TEIL C 4. Das konnte speziell an den Übergangsschwellen in der Bildungslaufbahn (Einschulung, Übergang in die Sekundarstufe, Aufnahme eines Sonderschulverfahrens) von Gomolla und Radtke nachgewiesen werden. Institutionelle Diskriminierung: Die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule (German Edition) (Deutsch) Taschenbuch – 28. Die frühen Arbeiten interessierten sich hauptsächlich für die Effekte institutioneller Diskriminierung. Heller, Werner/Kern, Walter/Rosenmund, Moritz/Schildknecht, Jacques: Schulentwicklung. In einer Fallstudie eines lokalen Schulsystems wird gezeigt, wie institutionelle Diskriminierung von der Aufnahme bis zum Abschluß die Selektionspraxis der Schulen durchwirkt. Institutionelle Diskriminierung 9 • be zieht sich a uf Erw artungen der gesel lscha lichen Um welt (insbesondere Auf- sichtsbehörden, Elter n, andere Schulen) und Beim Sonderschulaufnahmeverfahren (SAV) zeigte sich die Tendenz, dass im Fall von Kindern mit Migrationshintergrund die sprachlichen Bildungsvoraussetzungen weitgehend ignoriert und Bestimmungen zum Schutz vor einer Überweisung aufgrund sprachlicher Probleme häufig umgangen werden (z.B. 2.1 Institutionelle Diskriminierung (Begriffserklärung)
Der Begriff der indirekten institutionellen Diskriminierung zielt dagegen auf die gesamte Bandbreite institutioneller Vorkehrungen, die Angehörige bestimmter Gruppen, wie ethnischer Minderheiten, überproportional negativ treffen. Richardson, Robin/Wood, Angelica: Inclusive Schools, Inclusive Society. Die Bezeichnung institutionelle Diskriminierung hängt eng zusammen mit dem Begriff institutioneller Rassismus[2] und wurde erstmals von zwei politischen Aktivisten, Stöckel Carmichael und Charles Hamilton (1967), verwendet, die sich mit der Privilegierung der weißen Bevölkerung in den Institutionen Amerikas beschäftigten. DISKRIMINIERUNG ALS PROBLEM UND HANDLUNGSANLASS IM SCHULISCHEN BILDUNGSSYSTEM Vortrag in der Ringvorlesung ‚Kulturelle Vielfalt in der Schule. Schulen greifen vermehrt auf offene Ausleseverfahren (z.B. Die entscheidenden Unterschiede liegen in der Tatsache, wann die oben genannten Korrekturen zur Elternentscheidung vorgenommen werden können/müssen. Bildungssystem!!!!! ' Diehl & Fick, 2016, S. 249). PDF | On May 28, 2020, Eva Dalhaus published Wahrnehmung und Bewältigung mehrfacher institutioneller Diskriminierung bzw. Jahrhundert. Die institutionelle Diskriminierung ist von anderen Formen der Diskriminierung etwa der strukturellen Diskriminierung zu unterscheiden. ): Macker, Zicke, Trampeltier. Strategien der Organisationsentwicklung müssten mit einem fundierten Wissen über Diskriminierung, Ungleichheit und Rassismus verbunden werden. Diskriminierung findet in vielen Bereichen des Alltagslebens statt: Wohnen, Bildung, Beschäftigungssystem, Gesundheits- und soziale Dienste, Polizei, Rechtssprechung, Repräsentation in den Medien und politische Partizipation. Solche Kinder werden im Wettkampf um gute Ranglisten-Plätze eher als Hindernis wahrgenommen (Slee 1998). Nach (Kristen 2006) umfasst die indirekte institutionelle Diskriminierung zwei wesentliche Theorien. (erstmalig erschienen 1978). Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Problem der institutionellen Diskriminierung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungswesen, insbesondere den Schulübergängen von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen, deren Schülerverteilungen kategorisiert nach ethnischer und nationaler Herkunft ein alarmierendes Gefälle aufweisen. Erst allmählich wurden die ursächlichen Mechanismen in den Blick genommen und das Konzept zu einem allgemeinen Modell ‚institutioneller Diskriminierung’ weiterentwickelt, das alle relevanten Formen der Ungleichheit, v.a. türkischer Eltern gegen eine SOLB-Überweisung als „Kulturkonflikt“ zurück gewiesen. Um mit dem Begriff der institutionellen Diskriminierung arbeiten zu können, sind die Zusammenhänge zwischen politischen Strategien, institutionalisiertem Wissen und öffentlichen Diskursen sowie der Praxis in Organisationen sichtbar zu machen. Diese Art von Rassismus wird Routine, gewohnt, selbstverständlich. OFSTED Reviews of Research. [2] Siehe: Gomolla, M. (2010): Institutionelle Diskriminierung. Im Folgenden werden einige Hauptansatzpunkte zusammengefasst: In einer solchen Herangehensweise bleibt Diskriminierung kein Randthema im professionellen Alltag, sondern wird zur praktischen Herausforderung in den Institutionen, bei der Erfüllung ihres regulären Geschäfts. die Entstehung neuer Ungleichheiten resultiert dabei nicht allein aus der Kopplung von Autonomie mit freier Schulwahl und dem dadurch freigesetzten Wettbewerb zwischen den Schulen. Feagin zwischen direkter und indirekter institutioneller Diskriminierung. ganz neuartige Formen der Selektivität im schulischen Umgang mit Kindern und Eltern institutionalisiert werden: Es gilt inzwischen als unstrittig, dass die Verbindung von Schulautonomie mit einer weitreichenden Durchmarktung des Schulwesens und der Ausweitung der Möglichkeiten zur freien Schulwahl die Tendenz forciert, dass die Schulen gezielt die Schülerinnen und Schüler auswählen, die ihnen den größten Nutzen versprechen. unabhängige Audits, die die qualitativen Veränderungen in einer Schule beleuchten). Schule ohne Diskriminierung: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) hat 2013 den Bericht "Diskriminierung im Bildungsbereich und Arbeitsleben" vorgestellt. Neben entsprechenden Vorkehrungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften, Schulleiterinnen und -leitern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Behörden und Beratungseinrichtungen, sind attraktive Anreize, klare Vorgaben, durchdachte pädagogische und methodische Konzepte und entsprechende Controlling- und Monitoringsysteme erforderlich. Europäische Union 2000: Richtlinie 2000/78/EG DES RATES vom 27.11.2000 zur Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf (Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft, L 303/16, DE, 02.12.2000). Malabar 1986. Englische Perspektiven auf die mehrsprachige Schule. Portofrei bestellen oder in der Filiale abholen Institutionelle Diskriminierung: Die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule (German Edition) (Deutsch) Taschenbuch - 28. Konstruktion ethnischer und geschlechtlicher Unterschiede. Eine Ökonomisc… Crozier 1997). Chancen und Herausforderungen‘ veranstaltet vom Zentrum für Lehrerbildung, der Fakultät II und Studierenden (‚ment4you‘, ‚Schule der Vielfalt‘) an der Universität 2000): Zum einen ist die Adaptivität der schulischen Einrichtungen im Umgang mit der Mehrsprachigkeit und sozio-kulturellen Heterogenität zu erhöhen - verstanden als aktiven situations- und problemspezifischen Anpassungsprozess der Organisationen an die veränderten Voraussetzungen der schulischen Arbeit. Um einen Eindruck von den Unterscheidungen zu bekommen, werden im Folgenden die Übergangsprozesse aus den Bundesländern Bayern und Schleswig-Holstein anhand von zwei Prozessdiagrammen verglichen. 11 Für einen Überblick vgl. Slee, Roger: High reliability organizations and liability students - the politics of recognition. "(Hall 2001, 165). Wagner, Petra/Hahn, Stefanie/Enßlin, Ute (Hrsg. Nach der Veröffentlichung des Macpherson-Berichts (s.o.) Policy, Practice and Equity. Mechtild Gomolla und Frank-Olaf Radtke: Institutionelle Diskriminierung. Die Umsetzung wird durch staatliche Normen bzw. Jäger, Margarete/Kaufmann, Heiko (Hg. Bos, Wilfried/Lankes, Eva-Maria/Prenzel, Manfred/Schwippert, Knut/Valtin, Renate/Walther, Gerd: Bünger, Iris: Der Macpherson-Report. Stephen Lawrence, dem unter den Augen mehrerer Zeugen mehrfach in die Brust gestochen wurde, erlag wenig später seinen Verletzungen. 9 Für eine ausführliche Diskussion der methodologischen und methodischen Probleme der empirischen Untersuchung institutioneller Diskriminierung s. Gomolla/Radtke (2002, insbesondere 78ff.). Gogolin, Ingrid/Neumann, Ursula (Hg. Einige Beispiele sollen die herausgearbeiteten Mechanismen illustrieren: Die negative Bildungskarriere eines Migrantenkindes beginnt häufig bereits beim Eintritt in die Schule, indem es erst gar nicht erst regulär eingeschult wird. Im Folgenden zweiten Abschnitt wird die Bezeichnung „Institutionelle Diskriminierung“ definiert. 2.1.1 Unterscheidung zwischen direkter und indirekter institutioneller Diskriminierung
- Jede Arbeit findet Leser, Europa-Universität Flensburg (ehem. Während zunächst die Effekte der institutionellen Diskriminierung erforscht wurden, fing man Anfang der 70er Jahre mit der Erforschung und Thematisierung der Mechanismen der institutionellen Diskriminierung an. HANDLUNGSRAHMEN IN DER SCHULE 10 3.1 Rechtliche Grundlagen des Diskriminierungsschutzes in der Schule 10 3.2 Institutionelle Struktur und Handlungsebenen der Berliner Schulen 18 3.3 Handlungsbereiche für ein Schulkonzept zum Diskriminierungsschutz 21 3.4 Was können Schulen präventiv gegen Diskriminierung tun? Individuen gelten dann als ökonomisch diskriminiert, \"wenn sie bei wirtschaftlichen Transaktionen mit Gegenleistungen konfrontiert werden, welche sich an persönlichen Merkmalen bemessen, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Leistung stehen\". Troyna, Barry/Williams, Jenny: Racism, Education and the State. Zusammengenommen lassen sie das Bild eines feinmaschigen Netzes entstehen, das für Kinder mit einem Migrationshintergrund und/oder aus unteren sozialen Schichten, wenig Chancen lässt. Ethnische!Diskriminierung!im!deutschen!! Alle Formate und Ausgaben anzeigen Andere … Duisburg: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) 2002, 239-253. Mit der indirekte Diskriminierung ist dagegen „[...] die gesamte Bandbreite institutioneller Vorkehrungen, die Angehörige bestimmter Gruppen, wie ethnischer Minderheiten[...]“ (Gomolla 2006, S. 2), gemeint. Die Fragestellung der Arbeit lautet: Besteht ein Zusammenhang zwischen den Merkmalen der nationalen Herkunft und den Schullaufbahnempfehlungen für die weiterführenden Schulen in Deutschland? Indirekte institutionelle Diskriminierung hinge- z.B. Bern et al. das britische Antidiskriminierungsgesetz von 1976 (Race Relations Act; im Jahr 2000 erweitert zum Race Relations Amendment Act; The Stationary Office 2000); die Antidiskriminierungs-Richtlinien der EU (vgl. Gomolla, Mechtild/Radtke, Frank-Olaf: Institutionelle Diskriminierung. Europäische Union 2000: Richtlinie 2000/43/EG DES RATES vom 29.06.2000 zur Anwendung des Gleichbehandlungsgrundsatzes ohne Unterschied der Rasse oder der ethnischen Herkunft (Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft, L 180/22, DE, 19.07.2000). (11). In: R. Slee/G. Eine Fallstudie über sprachliche und kulturelle Pluralität als Bedingung der Grundschularbeit. Aufl), S. 61–93, [3] Quelle: Kropf, M./Gresch, C./Maaz, K. (2010): Überblick über die rechtlichen Regelungen des Übergangs in den beteiligten Ländern. Im Unterschied zum Vorurteilsansatz (Allport 1954) (2) versteht der Begriff der ‚institutionellen Diskriminierung’ Rassismus oder Sexismus als Ergebnis sozialer Prozesse. das gegliederte Sekundarschulsystem systematisch von Zuschreibungen hinsichtlich des sprachlichen und sozio-kulturellen Hintergrundes als Indikatoren für das Lern- und Leistungsvermögen Gebrauch. 3 Z.B. Zürich 2000. ): Der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule. Kristen 2006, S. 16). Bildungs- und Ausbildungssektor, Arbeitsmarkt, Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik, Gesundheitswesen und Polizei).“ (Gomolla_2004_S1). (Hrsg. z.B. Stoke on Trent: Commission for Racial Equality with Trentham Books 2001. 2006; Gomolla 2007). Ein Beispiel hierfür wäre die Beurteilung der Sprachleistung als Kategorie von Entscheidungsprozessen (Radtke 2004). Gomolla, Mechtild: Zwischenbericht der Wissenschaftlichen Begleitung ". Gomolla / Radtke, Institutionelle Diskriminierung, 2009, Buch, 978-3-531-16642-1. Im weiteren Verlauf soll gezeigt werden, dass die Transformation ethnischen Merkmale in Leistungskriterien eine erhebliche Benachteiligung auf den Bildungserfolg von SuS mit Migrationshintergrund erzeugen. (8). Der aus den angelsächsischen Ländern stammende Begriff der institutionellen Diskriminierung sucht die Einbettung von Diskriminierung in formalen Rechten und organisatorischen Strukturen, Programmen, Regeln und Routinen in zentralen sozialen Institutionen zu erfassen. Diskriminieren (lat. Der Fokus der Arbeit liegt wie bereits gesagt, auf den Schulübergängen. Williams, Jenny: Redefining Institutional Racism. Berlin; Wien: Philo 2001, 154-168. Entscheidungen werden auch strategisch umgangen, indem die Gesamtschule von vorneherein als die Schule für Kinder mit Migrationshintergrund erachtet wird. Stokely Carmichael und Charles Hamilton (1967), zwei politische Aktivisten der Black Power-Bewegung, verwandten den Begriff erstmals vor fast 40 Jahren, um zu beschreiben, wie die Interessen und Einstellungen der ‚weißen’ Mehrheit in den Institutionen des amerikanischen Lebens inkorporiert sind. Eine verdinglichende Betrachtung der einzelnen Organisationen in Bezug auf das Diskriminierungsgeschehen - statt einer genauen Betrachtung der Beziehungen zwischen unterschiedlichen involvierten Institutionen und zwischen den Individuen, die Teil der Organisation sind und den Strukturen, in denen sie arbeiten - würde letztlich zu pauschalisierenden Schuldzuweisungen führen. Die Untersuchung von Diskriminierung in der Schule, In Deutschland haben in jüngster Zeit v.a. In dem Verfahren wurde institutioneller Rassismus auf allen Hierarchiestufen des Polizeiapparats, wie auch in anderen Feldern von Politik und Verwaltung, detailliert zur Sprache gebracht und als Ursache für die fehlgeschlagenen Ermittlungen bestimmt (6). Die Beispiele machen plausibel, wie Diskriminierung im Zusammenspiel von politischen Vorgaben und Rahmenbedingungen und organisatorischen Handlungszwängen und Routinen zustande kommt, gestützt durch einen pädagogischen Common Sense, der stark von defizitorientierten Annahmen und statischen Konzepten kultureller Identität bestimmt ist. Sie beschäftigt sich mit Bildungsprozessen unter Bedingungen von Migration und mit Unterrichts- und Schulentwicklung in einem heterogenen Umfeld. Au-ßerdem ist der Zugang zu Schule und Ausbildung für junge Flüchtlinge erschwert (vgl. ): Die britische Gesellschaft zwischen Offenheit und Abgrenzung: Einwanderung und Integration vom 18. bis zum 20. Dies belegen die in den 1990er Jahren in die Höhe schnellenden Quoten der Schulausschlüsse ethnischer Minderheiten-Angehöriger, v.a. 3. Erforderlich ist ein neuer Ansatz im Bildungs- und Fortbildungsbereich, der die Einrichtungen als Ganzes einbezieht und Individuen und Organisationen unterstützt, eigene Handlungsorientierungen und -kontexte zu untersuchen. Die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule. Sturm-Martin (Hrsg. ): Leben unter Vorbehalt. Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Vorbereitung auf die Schule wird mit mangelnden praktischen Fähigkeiten, einer ungenügend entwickelten Arbeitshaltung oder fehlender Angepasstheit im Sozialverhalten begründet, die mit der Merkmalen der familialen Umwelt und der Herkunftskultur der Kinder in Beziehung gesetzt werden (z.B.
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